Urlaubschecker Blog

Auf diesem Reiseblog aus Österreich findest du inspirierende und kulinarische Beiträge rund um das Thema Reisen. Wir teilen mit dir unsere Erfahrungen und verraten dir nützliche Tipps für deinen nächsten Urlaub.

Trip Review: Stockholm

Lohnt sich eine Reise nach Stockholm im Winter? Das wollten wir herausfinden und besuchten die Hauptstadt Schwedens im Jänner für 3 Tage. Zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts erwarteten uns (zum Glück) milde Temperaturen um die -5 bis 0 Grad. Gefühlt war es allerdings deutlich kälter als in Wien. Die für uns größte Umstellung war das kaum vorhandene Tageslicht. Die Sonne ging erst gegen 9 Uhr auf und bereits um 15 Uhr unter. Den Rest der Zeit war der Himmel stockdunkel. Im Sommer passiert genau das Gegenteil – der Tag dauert von 4 Uhr morgens bis 10 Uhr abends.

Anreise und Check-In

Erst nachdem unser Flug gebucht war, starteten wir mit der Hotelsuche. Das stellte sich als eine herausfordernde Angelegenheit heraus. Weil das Preisniveau viel höher ist als bei uns, fanden wir im Zentrum fast keine moderne und vor allem „leistbare“ Unterkünfte. Schlussendlich entschieden wir uns für das Radisson Blu Royal Viking Hotel, welches sich direkt bei der Central Station befand. Bei unseren Städtetrips achten wir immer auf eine gute Flughafenanbindung. Zeit für eine komplizierte Anreise zu verschwenden, lohnt sich bei der kurzen Aufenthaltsdauer definitiv nicht.

Stockholm ist eine „digitale“ Stadt. Barzahlungen werden oftmals nicht akzeptiert. Wir sahen viele QR Codes, die zu einer raschen Zahlung mit dem Handy verhelfen. Das spiegelt sich schon am Flughafen wieder. Steckdosen gab es überall. Hier mussten wir an den Flughafen in Santorini denken, bei dem es für alle Passagiere nur eine Steckdose gab. In die Stadt fuhren wir mit dem Bus Flygbussarna. Man kann mit dieser Alternative um die 36 Euro sparen, fährt allerdings ca. 20 Minuten länger als mit dem „Arlanda Express“. Die Bushaltestelle findet ihr im Terminal 4 bei 7-Eleven.

Von der Central Station gingen wir nur 2 Minuten zum Radisson Blue Royal Viking Hotel. Die Lage war absolut perfekt. Zum einen wegen der Nähe zum Flughafenshuttle und zum anderen weil fast alle unsere To-Do Punkte mittels Fußweg erreichbar waren. Während der Wartezeit beim Check-In konnte man sich an der kostenlosen Erfrischungsbar in der Hotellobby bedienen. Wir erhielten ein kostenloses Upgrade in ein Premium Zimmer mit Stadtblick. Im Zimmer erwartete uns ein liebevoll dekoriertes Bett sowie Geschenke und Champagner. Wir waren äußerst überrascht, dass das Hotel unseren speziellen Anlass in dem Maß wertschätzte.

Konkurrenzloses Systembolaget

Ein wichtiger Punkt den man in Stockholm berücksichtigen sollte, ist die hohe Besteuerung der Getränke sowie Lebensmittel. Die Steuer schlägt sich vor allem in den Restaurant- sowie Barpreisen wieder, sodass eine durchschnittliche Hauptspeise um die 25€ und ein 0,33l Bier etwa 12€ kostet. Wir holten uns einige Snacks und fanden heraus, dass Supermärkte in Stockholm keinen „harten“ Alkohol wie Wein oder Bier verkaufen dürfen.

Um den Alkoholkonsum zu dämmen und einen Vertrieb ohne Gewinnerzielungsabsicht zu ermöglichen, wurde in Schweden mit „Systembolaget“ ein staatliches Alkoholmonopol eingeführt. Das bedeutet, dass Getränke mit einem Alkoholgehalt von über 3,5 Promille nur in der Einzelhandelskette „Systembolaget“ verkauft werden dürfen. Somit gingen wir in den „Hötorgshallen“ zu diesem speziellen Spirituosenladen und gewannen dadurch einen ersten falschen Eindruck von dem ganzen System.

Der Systembolaget in den Hötorgshallen ist nämlich kein Selbstbedienungsladen. Dort ist der gesamte Alkoholbestand hinter Glasvitrinen ausgestellt. Vor dem Kauf zieht man eine Nummer und bestellt die gewünschte Flasche beim Mitarbeiter hinter der Theke. Uns ist aufgefallen, dass Kunden diesen Systembolaget gezielt für eine individuelle Wein- bzw. Spirituosenberatung wählen. Einen Systembolaget mit mehr Auswahl fanden wir in der Drottninggatan 45 Straße. Personen mit einem festen Wohnsitz, können sich Hochprozentiges auch bequem online bestellen und nach Hause liefern lassen.

Abendlicher Spaziergang durch Gamla Stan

Nach dem erfolgreichen Abschließen unserer Erledigungen spazierten wir zu Fuß in die Altstadt „Gamla Stan“. Auf unserer Tour erlebten wir eine Wachablösung beim Königschloss „Kungliga slottet“. Wir fühlten uns etwas unwohl weil außer uns dort niemand stand. So leer war es auch mitten am größten und ältesten Platz Stortorget. Die prachtvollen Häuser, die im 17. und 18. Jahrhundert den wohlhabendsten Kaufläuten gehörten, sind noch heute ein beliebtes Fotomotiv.

Auf den gepflasterten Straßen begegneten wir kaum Menschen weil die meisten Lokale schon zu hatten. Das führte uns schnell zu unserem nächsten To-Do Punkt, der engsten Gasse Stockholms. Die Gasse Mårten Trotzig ist mit 90 Zentimeter Abstand so schmal, dass die Straßenlaternen fast die gegenüberliegende Wand berühren. Wir kamen von der obenliegenden Prästgatan Straße und fanden den „Eingang“ nicht. Die Stufen zur Västerlånggatan sind tatsächlich sehr versteckt. Untertags erkennt man die engste Gasse wahrscheinlich an den Touristen, die anstehen um ein Foto machen zu können.

Eine köstliche Tradition namens Fika

Am nächsten Tag wurden wir nicht von der Sonne geweckt, weil diese erst um 9 Uhr aufging. Während Gamla Stan der alte Stadtteil Stockholms ist, befinden sich in dem lebhaften Viertel Norrmalm viele Mode- und Souvenirläden. Nach dem ausgelassenen Shoppingvormittag gönnten wir uns eine Fika Pause in dem edlen Café Vete-Katten. Fika ist eine typisch schwedische Tradition, bei der man sich bewusst Zeit nimmt, mit der Familie, Freunden oder Kollegen Kaffee zu trinken und einen kleinen Snack zu genießen.

In der Konditorei findet man Leckereien, wie Kanelbulle (Zimtschnecke), Kardemummabulle (Kardamomschnecke), Semla (Hefebrötchen mit Marzipanfüllung) oder die berühmte Prinsesstårta (Prinzessinnentorte). Da wir uns nicht entscheiden konnten, teilten wir uns eine Zimt- sowie Kardamomschnecke und eine kleine Semla zu unserem Kaffee. Wir können uns gar nicht für einen Favoriten entscheiden, weil alles gut schmeckte. Es erwartet euch dort ein Labyrinth mit sehr verwinkelten Zimmern, die sich seit dem Jahr 1928 nicht wirklich verändert haben.

Stockholm – Eine Stadt von zwei Perspektiven

Nach der kleinen Stärkung marschierten wir zum Treffpunkt unserer winterlichen Bootstour um die Insel Fjäderholmarna und zurück. Auf der Route erfuhren wir interessante Fakten zu den Highlights am Weg und erlebten eine Art Sightseeing vom Wasser aus. Oben gab es einen offenen Bereich mit Felldecken und unten einen geschlossenen Raum mit einer kleinen Cafeteria. Hier konnte man sich kalte und warme Getränke wie zum Beispiel Glögg (schwedischer Glühwein) oder kleine Snacks kaufen.

Den Großteil der Zeit verbrachten wir an Deck um den winterlichen Flair genießen zu können. Zwischendurch schneite es sogar. Trotz Decken war der kalte Fahrtwind allerdings nicht lange aushaltbar, weswegen wir in den geschlossenen Bereich wechseln mussten. Zum Auftauen gab es für uns eine heiße Schokolade an der Boot Bar. Uns wurde erzählt, dass in der Vergangenheit unser Boot als Eisbrecher herhalten musste. Das Jahr davor hatte es -15 Grad, wodurch das Wasser komplett zugefroren war. Gebucht haben wir die Tour im Internet bei GetYourGuide.

Unser Tag war strickt durchgeplant. Nach der Bootstour fuhren wir mit der U-Bahn zum Berg Skinnarviksberget. Wir wollten auf dem höchsten Punkt des Stadtzentrums, den Sonnenuntergang anschauen. Leider zog es am Nachmittag zu, weswegen dieser Plan nicht so ganz aufging. Im Sommer ist der Hügel ein beliebter Picknickplatz und somit stets überfüllt. Im Winter waren wir die einzigen dort. Der etwas steile Weg hinauf lohnt sich auf jeden Fall. Der Blick über die Stadt war in der angebrochenen Dämmerung sehr beeindruckend.

Ice Ice Baby

Relativ spontan entschieden wir uns am Abend im Kungsträdgården eislaufen zu gehen. Den ganzen Tag über profitiert man von einem kostenlosten Eintritt zum Eislaufplatz und einem günstigen Leihservice. Eigenes Equipment hatten wir natürlich nicht mit, deswegen borgten wir uns Eislaufschuhe für 70 SEK / Stunde aus. Für den niedrigen Leihpreis sollte man sich keine Top Eislaufschuhe erwarten. Beim Eingang gibt es Kästchen, die sich mit einem Vorhängeschloss für 30 SEK zusperren lassen. Das Eis wird regelmäßig mit einer Eisbearbeitungsmaschine geglättet, wodurch das Fahren sehr viel Spaß machte.

Nach der sportlichen Aktivität haben wir uns ein leckeres Abendessen in der Foodhalle K25 verdient. Dort bieten unterschiedliche Restaurants qualitativ hochwertiges Streetfood an. Mit 250 Sitzplätzen ist die wettergeschützte Halle von 11 Uhr vormittags bis 21 Uhr abends geöffnet. K25 ist der perfekte Ort für Freunde mit unterschiedlichen Gelüsten. Wir entschieden uns für einen Double Cheeseburger mit Pommes von Bun Meat Bun und eine Pulled Jackfruit Bowl von Zocalo um jeweils etwa 12€. Im Vergleich zu anderen Restaurants in Stockholm waren dort die Preise relativ günstig.

I can’t tell where the journey will end. But I know where to start – Avicii

Am letzten Tag blieb uns noch der ganze Vormittag bevor wir zum Flughafen mussten. Die Zeit nutzten wir aus um zum SkyView im Stadtteil Johanneshov zu fahren. Diese Attraktion befindet sich auf der Avicii Arena (ursprünglich Ericsson Globe Arena), dem größten kugelförmigen Gebäude der Welt. Die Kugel ist das markantesten Wahrzeichen der schwedischen Hauptstadt und die bedeutendste Location für Konzerte, Shows und Sportveranstaltungen. In der 85 Meter hohen Innen-Arena traten unteranderem Stars wie Robbie Williams, Michael Bublé oder Cirque de Soleil auf.

Wir buchten schon im Vorhinein Tickets für die speziell entworfene Glasgondel, die entlang der Außenseite der Avicii Arena bis hin zur Spitze fährt. Der höchste Punkt liegt auf 130 Metern über dem Meeresspiegel, von dem einen fantastischen Blick über die gesamte Stadt Stockholm haben soll. Theoretisch klingt die Vorstellung ganz schön – erlebt haben wir den Ausblick trotzdem nicht. Da es am letzten Tag extrem bewölkt war, sahen wir eigentlich nur die graue Wolkenfront aus unserer Gondel. Das Erlebnis an sich war einmalig und ist bei klarem Himmel sicher doppelt so schön.

Vera

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