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Trip Review: Thessaloniki

Mit ca. 300 000 Einwohner ist Thessaloniki die zweitgrößte Stadt Griechenlands und wurde 315 v. Christus vom makedonischen König Kassandros gegründet. Bekannt ist das Reiseziel für die vielfältige Geschichte, lebendige Kultur und das wilde Nachtleben entlang der Hafenpromenade. Einige Bauten wie die byzantinische Stadtmauer, die Rotunde oder die Basilika Hagios Demetrios wurden im Jahr 1988 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.

Wenn man an Griechenland denkt, kommt einen womöglich nicht die nördliche Stadt in den Sinn. Wir entschieden uns für ein Wochenende nach Thessaloniki zu reisen. Dies war nur durch den optimalen Hinflug am Samstag um 7 Uhr in der Früh und optimalen Rückflug am Sonntag um 22 Uhr möglich. In dieser Zeit konnten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten problemlos erkunden. In der Stadt selber gibt es keine direkt zugängliche Möglichkeit zum Schwimmen im Meer. Schöne Strände wie der Agia Triada, Perea oder Epanomi sind jedoch in der Nähe und mit dem Auto bzw. Bus gut erreichbar.

Anreise

Nach einer kurzen Nacht ging es für uns um 4 Uhr zum Flughafen. Direkt nach dem Security Check erwartete uns das erste Highlight – die kürzlich eröffnete Flughafen Lounge. Ein kleines Review zur Vienna Lounge findet ihr in diesem Beitrag. Mit etwas Verspätung sind wir nach 1 Stunde und 45 Minuten in Thessaloniki gelandet. Zeitverschiebung nicht vergessen! Zu unser Zone (CET) muss +1 Stunde dazugerechnet werden.

Auf Städtereisen fahren wir oft mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Flughafen in die Stadt. Bei der Planung waren wir etwas verwirrt als Google Maps keine öffentliche Verbindung vom 15 km entfernten Flughafen anzeigte. Vor Ort stellten wir erfreulicherweise fest, dass direkt vom Terminal der Bus Nr. X1 zu den wichtigsten Stationen in der Stadt fährt. Tickets können entweder am Schalter neben der Station oder direkt im Bus gekauft werden und kosten ca. 1 €.

Erste Eindrücke

Da wir nur Handgepäck mithatten, sind wir direkt einige Stationen vor unserer eigentlichen Haltestelle ausgestiegen und bummelten auf den parallel zueinander gelegenen Egnatia und Tsimiski Einkaufsstraßen. Unser Shoppingerlebnis trübte die 2G Regel, da bei jedem Eingang das Zertifikat und der Ausweis streng kontrolliert wurden. Demnach bildeten sich meterlange Schlangen vor Geschäften wie Zara, Nike, Mango oder Tommy Hilfiger.

Nach kurzer Zeit faszinierte uns das Ambiente viel mehr als die Shops. Überall kam uns ein köstlicher Grillgeruch in die Nase, da sich entlang der Straßen viele griechische Restaurants befinden. Enge Gassen mit traditionellen Tavernen, schattige Plätze mit gemütlichen Cafés und unzählige Orangenbäume schmücken die lebendige Innenstadt. Zusammen mit dem faszinierenden Panorama des Hafen und der Promenade wird eine prägende Erinnerung kreiert.

Das Ende der Einkaufsstraße lag in unmittelbarer Nähe zu unserem Hotel, dem Imperial Plus Urban Smart Hotel. Positiv aufgefallen sind uns das moderne und saubere Zimmer sowie das freundliche Rezeptionsteam. Auch an dem im Preis inkludierten Frühstück konnten wir nichts aussetzen. Das Buffet bot neben einer ausreichenden Auswahl an pikanten und süßen Speisen sogar nationale Spezialitäten wie zum Beispiel Bougatsa an. Dank der Toplage konnten wir alle unsere Ziele zu Fuß erreichen.

Nachtleben

Bevor gefeiert wird, muss deftig gegessen werden. Zum Abendessen suchten wir uns die schönste Taverne Griechenlands aus, die Ουζερί Τσινάρι in der Straße Alexandras Papadopoulou 72. Wie in vielen Lokalen Griechenlands ist es üblich mehrere Vorspeisen, sogenannte Mezze, zu bestellen und am Tisch zu teilen. Bestellt euch unbedingt Tsatsiki! Die griechische Spezialität könnt ihr mit dem eingestellten Brot genießen.

Die Qualität der Speisen, die wir bestellt haben war top. Der griechische Anisschnaps und der rote Hauswein passten ebenso gut zum Essen. Ouzo wird in Griechenland selten als Digestif getrunken, sondern mit Wasser verdünnt zur Mezze serviert. Leider haben wir uns mit der Menge des Essens verschätzt und bestellten viel zu viel der „kleinen“ Vorspeisen. Obwohl in der Taverne immer viel los ist, empfehlen wir euch dennoch hinzuschauen.

Man denkt es kaum aber Thessaloniki ist bekannt für ein aufregendes Nachtleben. Auf der Hafenpromenade folgt ein schicker Club auf den anderen. Die laute Musik dröhnt durch ganz Griechenland. Überall sieht man aufgestylte Leute, die in der Menschenmenge wieder verschwinden. Auch die engen Gässchen zwischen Egnatia und Tsimiski sind nicht mehr so ruhig wie untertags. Im Viertel Ladadika verwandeln sich sogar Cafés und Shisha Bars bis zum Morgen in laute Party Hotspots.

Unser Verdauungsspaziergang führte uns zu Zongolopoulosas Sonnenschirmen, die auf hohen Metallstäben direkt am Hafen ausgestellt sind. Die Kunstinstallation leuchtet im Dunkeln blau und ist ein beliebter Ort für Instagram Fotos. Viele Einheimische und Touristen kommen zur Skulptur um im beruhigendem Ambiente den Abend beginnen oder ausklingen lassen.

Über der Stadt

Unseren zweiten Tag starteten wir gestärkt mit einem Hotelfrühstück und machten einen Spaziergang zum Forum Romanum. Dort befinden sich römische Ruinen aus dem ersten Jahrhundert, bestehend aus einem römischen Bad sowie einem kleinen Theater, welches für Gladiatorenspiele genutzt wurde. Der Bau dieser Gebäude ist sehr typisch für das damalige römische Reich, weswegen man in vielen anderen Ländern diese Art von Foren ebenso bestaunen kann.

Hoch hinaus ging es dann zu den Τείχη της Θεσσαλονίκης, also den östlichen Stadtmauern. Von dort oben hat man einen tollen Blick auf den Hafen und befindet sich direkt neben Pasha’s Garten. Die grüne Oase ist mit wunderschönen Pinien bepflanzt und beeindruckt mit verfallenen Steinkonstruktionen. Für eine kleine Stärkung ist man im Café Το Κτήμα gut aufgehoben. Von dort hat man eine tolle Aussicht auf das Meer sowie die majestätische Kirche Saint Pavlos. Weiter hinauf geht es zum Vlatades-Kloster sowie zum nördlichen Teil der Stadtmauer mit dem Heptapyrgion, einer Festung mit 5 ikonischen Türmen.

Vielfältige Geschichte

Hinunter geht es immer viel einfacher als hinauf. Somit konnten wir unseren nächsten Stopp, die Rotunde und den markanten Galeriusbogen schnell erreichen. Die erhaltenen Teile der Palastanlage wurden 306 nach Christus erbaut und dienten ursprünglich als Mausoleum. Die Innenwände sind teils mit Mosaiken verziert, die biblische Szenen darstellen, da zu Beginn des fünften Jahrhunderts das Gebäude in eine christliche Kirche umgewandelt wurde. In der osmanischen Zeit wurde die Rotunde für 4 Jahrhunderte bis zur Befreiung der Stadt in eine Moschee umgestaltet. Heute ist die Rotunde ein Museum, in welchem einmal im Monat ein Gottesdienst stattfindet.

Über die belebte Dim. Gounari Straße geht es weiter. Auf diesem Platz findet man viel Streetfood und Souvenirgeschäfte, die auch am Sonntag offen haben. Diesen kann man jedoch nicht mit dem Platia Aristotelous, dem Hauptplatz der Stadt vergleichen. Die offene Fläche liegt direkt am Wasser und ist ein beliebter Ort für Selfies. Rundherum befinden sich zahlreiche Cafés, Restaurants und Hotels. Es ist immer viel los weil dort auch oft Konzerte und andere Veranstaltungen statt finden.

Entlang der Hafenpromenade gelangten wir zum Wahrzeichen von Thessaloniki, dem Weißen Turm. Der im 15. Jahrhundert erbaute Turm diente als Teil der Stadtmauer sowie als ein Gefängnis, indem unteranderem auch Folter an den Gefangenen ausgeübt wurde. Deshalb nannte man die heutige Sehenswürdigkeit den „Roten Turm“ bzw. den „blutigen Turm„. Im Innern befindet sich heute eine mehrstöckige Ausstellung über die Geschichte von Thessaloniki. Gleich daneben steht ein riesiges Denkmal von Alexander dem Großen.

Ahoi, Piraten!

Auf der Promenade ist untertags viel los. Für Snacks und Erfrischungen sorgen zahlreiche Stände und Food Trucks. Bei lokalen Verkäufern kann man sogar einen frischen Sesamring ergattern. Das Highlight sind auf jeden Fall die kurzen Bootsfahrten. Zur Auswahl gibt es ein Piratenschiff oder ein farbenfrohes Tiki-Bar-Boot. Die halbstündigen Touren führen entlang der Bucht und sind völlig kostenlos, es muss lediglich ein Getränk oder ein Snack an Bord gekauft werden.

Die Schiffsfahrt war sehr wackelig und ist für Seekranke nicht geeignet. Wir haben es über die steile Treppe kaum an Deck geschafft, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Umso mehr waren wir von der Bedienung beeindruckt, die es geschafft hat unsere Getränke problemlos hinauf zu servieren. Bestellen mussten wir unbedingt Frappés, da das Kaffeegetränk in Thessaloniki erfunden wurde. Die eiskalte Erfrischung kann wahlweise mit Milch und/oder Zucker genossen werden. Top! Wir waren von der Zubereitung begeistert und konnten das Stadtpanorama von einer ganz anderen Perspektive betrachten.

Ausklang

Nach dem ganzen Gewackel und Getaumel wurden wir etwas hungrig. Nichts überlassen wir dem Zufall und suchten uns schon im Vorfeld das beste Gyros Restaurant der Stadt heraus. Im ΨΗΣΟΥ στα κάρβουνα in der P. Mela 1 Straße hat man beim Essen einen traumhaften Ausblick auf den Weißen Turm. Reservierungen im Außenbereich sind nicht möglich, weswegen wir lange warten mussten bis ein Platz frei wurde. Gyros kann im Restaurant auch To-Go bestellt werden. Die Speisen sind einfach, dafür aber sehr schmackhaft.

Am Alten Hafen von Thessaloniki in Leof. Nikis 1 lässt es sich unheimlich gut entspannen. Viele Sitzmöglichkeiten laden dazu ein, die gesamte Bucht und atemberaubende Sonnenuntergänge zu beobachten. Bei einem abschließenden Getränk konnten wir die letzten Sonnenstrahlen genießen. Danach holten wir unser Gepäck vom Hotel und spazierten entlang der Promenade zum Flughafenbus. Jedoch konnten wir die Busstation nicht so schnell finden, wie gedacht.

Das nächste Problem bestand darin, dass der Bus auf der elektronischen Zeitanzeige nicht angeführt war. Haben wir ihn verpasst? Kommt der nächste erst in einer Stunde? Wir konnten nur warten und hoffen, dass er irgendwann vorbei kommen würde. Als er endlich eintraf, mussten wir feststellen, dass weder ein Ziel noch eine Busnummer angeschrieben stand. Nach hektischem Fragen waren wir im richtigen Bus und erwischten unseren Flug ohne weitere Komplikationen.

Vera

Ein Kommentar zu “Trip Review: Thessaloniki

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