Die Lage an der Ostküste macht die Hauptstadt Irlands zu einer sehr abwechslungsreichen Städtereise. Warm wird es dort nie so richtig, sogar im Sommer liegen die durchschnittlichen Höchsttemperaturen bei 19 Grad. Die beliebteste Reisezeit ist im Frühling und Herbst, wobei es im Winter mit einer Durchschnittstemperatur von 5 Grad Celsius nicht extrem abkühlt.
Wir haben uns dazu entschlossen im September für 4 Tage nach Dublin zu fliegen, wobei die Zeit für unser Programm schon fast zu kurz war. Genächtigt haben wir im Sandymount Hotel im Südosten Dublins. Der kleine Küstenvorort Sandymount hat ein sehr schönes Zentrum und einen tollen Strand, mit Blick auf das Dublin Bay. Die Lage des Hotels war perfekt, da wir mit der Dart Anbindung nur 20 Minuten bis zur Innenstadt gebraucht haben und viele Wege zu Fuß gehen konnten.
Das herbstliche Wetter im September war sehr wechselhaft und daher mussten wir unsere Übergangsjacken ständig an- und ausziehen. Auch mit einigen Regenschauern und starkem Wind muss um diese Jahreszeit gerechnet werden. Im Großen und Ganzen schien bei uns oft die Sonne, die für unsere Outdoor Aktivitäten sehr wichtig war. In diesem Beitrag könnt ihr nachlesen, welche Highlights wir auf unserer Reise unternommen haben.
Temple Bar
Als Temple Bar bezeichnet man ein ganzes Stadtviertel im Zentrum von Dublin. Nicht zu verwechseln mit dem Namen des bekannten Pubs The Temple Bar, der mitten im historischen Viertel liegt und zu einer Top Touristenattraktion geworden ist. Ein Pint Guinness im Temple Bar Pub trinken stand auch auf unserer To Do Liste, jedoch ist das Lokal stets sehr gut besucht und war für uns zu voll. Es war so viel los, dass die meisten Gäste ihr Getränk außerhalb der Bar im Stehen ohne Ablage konsumierten. Das kam für uns nicht in Frage, daher sind wir nach langer Suche auf einen anderen Pub mit Sitzplatz ausgewichen. Ein Pint Guinness IN Temple Bar trinken > Check
Das traditionelle Gericht der englischen, schottischen und irischen Küche mussten wir auch unbedingt probieren. Wir entschieden uns für die berühmten Fish und Chips bei Leo Burdock’s, ein erfolgreiches Franchise Unternehmen mit mehreren Standorten in Dublin. Unsere Erwartungen waren sehr hoch und wurden nicht ganz erfüllt. Die Pommes und die Fischqualität waren ganz gut, jedoch bekommt man für den hohen Preis lediglich ein „Fast Food“ Gericht.
Grafton Street
„I met her on Grafton street right outside of the bar …“ Ed Sheerans Galway Girl haben wir auf der Grafton Street nicht gefunden, dafür hingegen jede Menge anderer Sachen. Die Sráid Grafton (irisch) ist die größte Einkaufsstraße in Dublin. Dort findet man neben Geschäften sowie Souvenir Läden ebenso viele Bars und Straßenkünstler.
Auf einer Fläche von 190.000 m² befindet sich in unmittelbarer Nähe das Trinity College. Die renommierte Universität bildet seit dem Jahr 1592 erfolgreiche Nobelpreisträger, Präsidenten, Autoren und Dichter wie zum Beispiel Oscar Wilde aus. Eine beliebte Touristenattraktion ist die Universitätsbibliothek mit dem verblüffendem Long Room, einem 65 Meter langen Gang, der mit 200.000 der ältesten Bücher gefüllt ist und der Book of Kells Ausstellung. Das Book of Kells ist ein illustriertes Manuskript der vier Evangelien aus dem achten oder neunten Jahrhundert. Es wurde im Jahr 2011 zum Weltdokumentenerbe erklärt.
Eins der bekanntesten irischen Volkslieder „Molly Malone“ (oder auch als „Cockles and Mussels“ bezeichnet) handelt um die fiktive Geschichte einer Fischerfrau, die im 17. Jahrhundert ihre Waren in den Straßen Dublins verkaufte. Aus diesem Grund wurde im Jahr 1988 ein Denkmal von der schönen Molly Malone mit ihrer Schubkarre errichtet. Auch wir lieben das Lied und mussten daher unbedingt ein Foto bei der Bronzestatue machen.
Howth
Mit der Dart lässt sich die schöne Halbinsel vom Trinity College in nur 35 Minuten erreichen. In dem kleinen Dorf befindet sich ein großer Hafen mit zahlreichen Fischerbooten sowie einem Leuchtturm. Schlendert man entlang des W Piers, sieht man viele Fisch-Restaurants, die den Catch of the Day anbieten.
Gegenüber der Lokale Octopussy’s Seafood Tapas, Baily Bites at Kish oder Aqua Restaurant kann man oft freilebende Seehunde im Meer entdecken. Die Robben zu finden ist jedoch etwas knifflig, da sie bevorzugt Unterwasser schwimmen und zum Luft holen unbemerkt hinter den Booten auftauchen. Auf unserem Rückweg konnten wir zum Glück noch einige Exemplare der freundlichen Raubtiere beobachten, die hungrig auf Fischabfall warteten. Eine größere Ansammlung von Spaziergängern beim Hafenrand ist ein vielversprechendes Indiz auf eine gute Sichtung.
Der eigentliche Höhepunkt bei einem Ausflug nach Howth ist der Cliff Walk. Das besondere an den 5 unterschiedlichen Wanderrouten ist die atemberaubende Aussicht auf die steilen Klippen, das schimmernde Meer, die florale Landschaft und den malerischen Leuchtturm. Je nach Route variiert die Schwierigkeit des Anstiegs sowie die Gehzeit zwischen 1,5 – 3 Stunden.
Da wir nicht genügend Zeit hatten, um eine ganze Wanderroute zu gehen, schafften wir es nur zum Howth Head Peak, dem höchsten Punkt der Landzunge. Um diesen zu erreichen, biegt man bei der King Sitric Seafood Bar auf die Balscadden Rd und folgt der Straße bis man zum Ende. Schon beim Anstieg auf die Wanderroute mussten wir zum Balscadden Bay Beach Strand absteigen um einige Fotos vom idyllischen Panorama zu machen.
Guinness Storehouse
Eine der beliebtesten Attraktionen in Dublin ist das Guinness Storehouse. Die ikonische Biermarke des dunklen Gerstenbräus repräsentiert die Pubkultur Irlands und wird in dem faszinierenden Museum den Besucher viel näher gebracht. Wir erfuhren Details zum Ursprung, zur Geschichte, zu ehemaligen Marketing Kampagnen, zum Brauvorgang sowie zur perfekten Schaumkrone. Die Tour führt auf sieben Etagen zur Gravity Bar mit einem 360 Grad Panorama Blick über die Stadt.
Im Ticketpreis ist ein Gutschein für einen Pint gezapftes Guinness oder ein anderes alkoholfreies Getränk inkludiert, welcher in der Gravity Bar eingelöst werden kann. Wie auf allen Panorama Plattformen, ist die Aussicht beeinträchtig wenn das Wetter nicht schön ist. Wir hatten eine klare Sicht und konnten die Wicklow Mountains, das Dublin Bay und den Phönixpark entdecken.
Unsere interaktive Tour mit Verkostung endete im Store und hat uns gut gefallen. Im Museumsladen konnten wir einige Mitbringsel wie Saucen, Schokolade und Chips mit Guinness Geschmack ergattern. Das Storehouse wurde mit viel Liebe zum Detail konzipiert und beschert ebenso Nicht-Bier-Trinker ein einzigartiges Erlebnis.
Greyhound Racing
Ein sehr einzigartiges Erlebnis war für uns der Besuchs eines Greyhound Racing im Shelbourne Park Greyhound Stadium, welches nur 15 Minuten zu Fuß von unserem Hotel entfernt war. Die Windhunderennen finden an 3 Tagen in der Woche statt und zwar am Donnerstag, Freitag sowie Samstag. Im Eintrittspreis von 10 € pro Person ist jeweils ein Programmheft enthalten, in welchem alle wichtigen Informationen zu den teilnehmenden Hunden und den bevorstehenden Rennen enthalten sind.
Greyhound Racings sind ein sehr beliebter Wettsport in Irland, bei dem Windhunde auf einer Rennbahn einem künstlichen Hasen hinterherrennen. Im Gegensatz zum Coursing (Hasenhetze) wird ausschließlich die Geschwindigkeit und nicht das Jagdverhalten der Hunde bewertet. Der Großteil der Zuseher kommt ins Stadion um auf die Hunde zu wetten. Wetten können im Innenbereich beim Schalter sowie bei direkt bei der Rennstrecke platziert werden. Auch unsere Wetten sorgten für den gewissen Nervenkitzel beim Zusehen, obwohl wir jedes Mal verloren haben. Wie sagt man schön … Pech im Spiel, dafür Glück in der Liebe.
Jameson Distillery
In der Bow Street befindet sich die Jameson Distillery, die als Museum und Bar geführt wird. Die rustikale Eingangshalle, die mit alten Holzfässern und einem Lichtobjekt aus Jameson Flaschen dekoriert ist, hat uns sehr beeindruckt. Von der Tour hingegen waren wir nicht ganz überzeugt. Der Ticketpreis von € 25 pro Person wird dem Erlebnis nicht gerecht.
Vom Startpunkt wurden wir eine Etage höher gebracht und erfuhren von unserem Guide die Entstehungsgeschichte von Jameson. Die laute Akustik der Bar übertönte oftmals die Stimme unseres Guides, wodurch wir nicht alles mitbekommen hatten. Das Highlight war der modern gestaltete Tasting Room. Jeder hatte einen eigenen Platzbereich und konnte sich in einer entspannten Atmosphäre vollkommen auf das Verkostungserlebnis einlassen.
Wegen der Pandemie sind die Gruppengrößen auf max. 10 Personen beschränkt. Aufgrund der zahlreichen Einreisebeschränkungen wurde eine kostenlose Virtual 360 Experience auf der Homepage kreiert. Zusätzlich können auf der Website virtuelle Cocktail Mixing oder Whisky Tasting Kurse gebucht werden.
Dun Laoghaire
Am letzten Tag verschlug es uns nach Dun Laoghaire, einer weiteren Küstenstadt im Süden Dublins. Der absolute Insidertipp ist der Farmers Market, ein Lebensmittel- und Kunsthandwerksmarkt der jeden Sonntag im People’s Park statt findet. Dort findet man Stände mit lokalen Feinkostschmankerln, Street Food aus aller Welt, Schmuck, Seifen oder Büchern. Viele Einheimische kommen mit einer Picknickdecke und genießen die Köstlichkeiten auf den großzügigen Grünflächen in entspannter Atmosphäre. Zahlreiche Parkbänke gibt es natürlich auch.
Wir hatten echtes Glück mit dem Wetter und entschieden uns nach dem Markt für einen Spaziergang entlang dem kilometerlangen East Pier Walk zum Leuchturm. Den Wind hatten wir jedoch unterschätzt, der uns fast ins Meer geblasen hätte. Vorsichtshalber gingen wir auf der Mauerseite des Piers. Am Ende wärmten wir uns mit einem heißen Kaffee auf, der direkt beim Pier verkauft wird.