Urlaubschecker Blog

Auf diesem Reiseblog aus Österreich findest du inspirierende und kulinarische Beiträge rund um das Thema Reisen. Wir teilen mit dir unsere Erfahrungen und verraten dir nützliche Tipps für deinen nächsten Urlaub.

Kulinarische Highlights in Mailand

Mailand ist eine der bekanntesten Modemetroplen weltweit. Viele bekannte italienische Modemarken wie Armani, Dolce & Gabbana, Gucci, Prada, Valentino oder Versace sind in der lombardischen Stadt beheimatet. Zur jährlichen Fashion Week ist die Stadt mit berühmten Designer und der High Society überflutet. Wer nun denkt, dass Mailand das restliche Jahr nichts zu bieten hat, der irrt sich. In der mailändische Küche etablierten sich einige spezielle Gerichte, die rund um das Jahr erhältlich sind und der Mittelpunkt im Paparazzi Blitzlichtgewitter sein sollten.

Risotto alla milanese

Reis wurde in Italien im 13. Jahrhundert angebaut und hat sich von Sizilien erst später in die norditalienische Regionen ausgebreitet. Ab dem 17. Jahrhundert erschienen erstmals Rezepte, in denen Reis nicht nur im kochenden Wasser gegart sondern durch die Zugabe von Butter und Brühe verbessert wurde. Im Jahr 1809 wurde eine Risotto Variante mit Safran entdeckt, die „Riso giallo in padella“ (gelber Reis in der Pfanne) genannt wurde.

Der mailänder Küchenchef Felice Luraschi änderte im Jahr 1929 das Gericht schließlich auf den bekannteren Namen, „Risotto alla milanese giallo“ um. Für sein Rezept wurde Reis mit Butter, Rinderknochenmark sowie Zwiebeln angebraten und mit Brühe, Safran, Muskatnuss sowie geriebenem Käse angereichert. Diese Rezeptur wird auch heute noch so verwendet, mit oder ohne Rinderknochenmark. Für ein unvergessliches Risotto Erlebnis sollte das Risoelatte in Mailand aufgesucht werden. Das süße Restaurant ist in einem 60er Jahre Stil gehalten und auf hochqualitative Reisgerichte spezialisiert. Der Safran, der als Zugabe für das Risotto alla milanese dient, wird biologisch in der Provinz L’Aquila angebaut.

Risoelatte
Via Camperio 6, 20123 Milano

Cotoletta alla milanese 

Das Cotoletta alla milanese oder Costoletta alla milanese ist ein Kotelett aus Kalbfleisch, das paniert und frittiert wird. Es gehört zu den Spezialitäten der Mailänder Küche und soll laut einigen Überlieferungen des 14. bzw. 15. Jahrhunderts als Vorbild des Wiener Schnitzels gedient haben. Die Ähnlichkeit zwischen dem Cotoletta alla milanese und dem Wiener Schnitzel erkennt man vor allem bei der Zubereitung. Bei der italienischen Variante wird jedoch ein Kalbskotelett von 3 bis 4 cm Dicke mit oder ohne Knochen statt einem dünnen sowie leicht geklopften Kalbsschnitzel aus der Keule verwendet.

Das Fleischstück wird zuerst in geschlagenem Ei und und danach in Paniermehl gewendet. Bei einigen italienischen Rezepten wird geriebener Parmesan dem Paniermehl hinzugefügt. Dann braten die Coteletta in Butter oder Schmalz und garen bei geringer Hitze durch. Erst dann wird gesalzen. Serviert werden sie mit Zitrone, Bratkartoffeln oder Salat. Wollt ihr euch das panierte Glück nicht entgehen lassen? Dann probiert das mehrmals preisgekrönte Cotoletta alla milanese in der Osteria Brunello. In dem Restaurant verbindet man Tradition und Moderne und verwöhnt die Gäste mit einer zeitgemäßen italienischen Küche.

Osteria Brunello
Corso Garibaldi 117, 20121 Milan

Panettone

Die klassische Panettone wurde in Mailand erfunden und ist zu Weihnachten bei den Italienern nicht wegzudenken. Der luftige Sauerteig wird klassisch mit kandierten Früchten sowie Rosinen verfeinert. Jährlich findet ein Backwettbewerb statt, bei dem die Jury die schmackhafteste Panettone des Landes kürt. Die Show wird im italienischen Fernsehen ausgestrahlt und endet mit einem spektakulären Finale im Palazzo Bovara in Mailand. Bei dem 2-tägigen Event können Besucher die Handwerksprodukte probieren und die Live-Vorbereitungen beobachten.

Falls man die Köstlichkeit nachmachen möchte, kann man das lombardische Rezept online finden. Die genauen Zutaten der “Panettone Tipico della Tradizione Artigiana Milanese” wurden offiziell der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hat man gerade keinen Ofen bei der Hand und ist in Mailand auf Urlaub, sollte man der exklusiven Pasticceria Cucchi einen Besuch abstatten. Die Traditionsbäckerei produziert das Weihnachtsgebäck das ganze Jahr über und gibt Touristen auch im Sommer eine Chance das luftige Gebäck zu kosten.

Pasticceria Cucchi
Corso Genova 1, 20123 Milan

Minestrone alla milanese

Die Minestrone alle milanese wird hauptsächlich in den Gebieten der Provinz Mailand gekocht. Das traditionelle Bauerngericht wird nach alten Rezepten zur Folge mehrere Stunden auf einem Holzofen gekocht. Zuerst werden Zwiebeln, Speck, Lorbeerblätter und Petersilie scharf in Schmalz angebraten. Danach wird Gemüse wie Kartoffeln, grüne Bohnen, Karotten, Sellerie, Kohl, Zucchini, Lauch und Tomaten mit reichlich Wasser hinzugefügt. Sobald die Zutaten weich sind, kommt bei dieser Variation Reis dazu.

Früher konnte bestimmtes Gemüse nur streng saisonabhängig gekauft werden, daher variierten die Zutaten je nach Jahreszeit. Die im Winter hergestellte heiße Minestrone wurde mit anderen Zutaten zubereitet als die kalte oder lauwarme Suppe im Sommer. Eine gute Minestrone mit frischem Gemüse bekommt ihr in der Trattoria San Filippo. Das Restaurant lässt sich in ca. 15 Minuten mit der Metro vom Mailänder Dom erreichen.

Trattoria San Filippo
Viale Monza 220, 20128 Milan

Aperitivo

Der Aperitivo in Mailand unterscheidet sich zu dem Aperitif den wir gewohnt sind. Zum einen weil unsere Bars ihre Aktionen am Nachmittag bzw. frühen Abend eher als „After Work“ anbieten und zum anderen weil es zu einer After Work Happy Hour kein Essen sondern wenn dann nur kleine Snacks wie Chips oder Nüsse gibt. In Mailand hingegen spricht man auch oft von einem „Apericena„. Das Wort setzt sich aus „Aperitif“ (appetitanregendes alkoholisches Getränk) sowie „cena“ (italienischen für Abendessen), zusammen. Somit wird gegen einen geringen Aufpreis beim Apertivo deftiges Fingerfood zum frei wählbaren Getränk angeboten. Häppchen wie Pizza, Focaccia, Panini, Risotto, Lasagne oder Antipasti werden dabei entweder zum Tisch gebracht oder als Buffetform angeboten.

Der romantische Stadtteil Navigli ist mit seinen beiden Kanälen und den gepflasterten Steinstraßen ein sehr idyllischer Hotspot für einen Aperitivo. In fast jede Bar findet man eine spezielle Happy Hour die für gewöhnlich von 6 bis 10 Uhr andauert. Im Spritz Navigli gibt es für € 12,- zusätzlich zum Cocktail ein reichhaltiges All-you-Can-Eat Buffet mit Pizza, Pommes, Gemüse, Lasagne, Risotto, Antipasti, Gebäck, Obst und Desserts.

Spritz Navigli
Ripa Di Porta Ticinese 9
, 20143 Milan

Panzerotti

Panzerotti stammen ursprünglich aus Mittel- bzw. Süditalien und sind eine kleine Version der Calzone. Während man die klassische Calzone im Ofen bäckt, wird die Panzerotti frittiert und somit auch calzoni fritti oder pizze fritte genannt. Die Pizzateigtasche wird entweder herzhaft oder süß gefüllt.

Die beste Panzerotti gibt es bei Luini. Die Bäckerei befindet sich in der Via S. Radegonda 16 und wurde im Jahr 1949 von Giuseppina Luini eröffnet. Dort wurde das erste Panzerotti angeboten, das aus Apulien nach Mailand gekommen ist und dieses wird noch immer nach dem Familienrezept zubereitet. Im Angebot gibt es neben der klassischen Tomate und Mozzarella Füllung auch andere Sorten wie zum Beispiel Prosciutto, Salami, Melanzani, Zucchini sowie Ricotta mit Spinat. Auch Panzerotti dolce mit Schokolade, Früchten oder Maroni gibt es dort zu kaufen.

Forno Luini
Via Santa Radegonda 16, 20121 Milan

Vera

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